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Der Betriebsrat in der heutigen Arbeitswelt

Seit einigen Jahren hat sich herauskristallisiert, dass die Sozialpartnerschaft zwischen Unternehmen und Arbeitnehmervertretern sich deutlich zum Wohle der Wirtschaft entwickelt. Selbstverständlich gibt es auch immer mal wieder Ausnahmen, aber sie verhindern nicht, dass die Mitbestimmung zunehmend von pragmatischen Kräften dominiert wird. Aus einstigen Gegnern wurden sich und dem Unternehmen zugeneigte Akteure. Es ist einfach schön zu sehen, dass die Sozialpartnerschaft und die im Betriebsverfassungsgesetz geforderte vertrauensvolle Zusammenarbeit, immer deutlicher gelebt werden.
Die Zeit der Grabenkämpfe ist in vielen Unternehmen einfach out. Die Sicherung von Arbeitsplätzen hat einen deutlich höheren Stellenwert erhalten. Statt publikumswirksam um Prozente zu feilschen, wird nunmehr alles getan, um Arbeitsplätze und Standorte zu erhalten und auszubauen.
In vielen und vor allem in erfolgreichen Unternehmen wird der Betriebsrat akzeptiert und oftmals wie eine Führungskraft behandelt.
Wir haben in Deutschland rund 266.000 Betriebsratsmitglieder. Dieses bedeutet, dass die Mitbestimmung im europäischen Vergleich, bei uns in Deutschland am stärksten ausgeprägt ist. In jedem zehnten Unternehmen existiert ein Betriebsratsgremium.
Es hat sich gezeigt, dass die Sorge einiger weniger Unternehmen und auch Politiker, dass diese Rechte ausgenutzt werden könnten, unbegründet war. Einer Studie des arbeitgebernahen Instituts der Deutschen Wirtschaft zufolge „akzeptieren zwei Drittel der Manager in deutschen Unternehmen den Betriebsrat wie eine betriebliche Führungskraft. Als Organ genießen die Arbeitnehmervertreter hohe Wertschätzung. Vier von fünf befragte Unternehmer bescheinigen ihm hohe Akzeptanz, für jeden zweiten ist der Betriebsrat sogar ein wichtiger Produktionsfaktor.“

Vertrauensvolles Verhältnis
Ich selbst bin viele Jahre als Betriebsrat in verantwortungsvollen Positionen tätig gewesen und bin davon überzeugt, dass der Aufbau, eines von Vertrauen geprägtem Miteinander, zwischen den Sozialpartnern unerlässlich ist und mit Sicherheit nicht mit unsinnigen Betriebsvereinbarungen und administrativem Overkill bestraft werden darf.
Natürlich habe auch ich Ausnahmefälle erlebt, und gesehen, dass es auch die andere Seite der Medaille gibt: In einzelnen wenigen Unternehmen werden Beteiligungsrechte des Betriebsrats mit Füssen getreten oder bewusst die Betriebsratsarbeit gestört. Auch einzelne Führungskräfte versuchen manchmal mutwillig die Arbeit des Betriebsrates zu stören. Sie verweigern ihm z.B. zustehende Sachmittel oder drohen mit der Verlagerung von Teilen, oder des ganzen Betriebs, in ein mitbestimmungsfreies Land.
Es sind aber auch vereinzelt Arbeitnehmervertreter anzutreffen, die nicht das Wohl des ganzen Unternehmens im Blick haben und durch eine Blockadehaltung der positiven Entwicklung eines Unternehmens und damit der Sicherung von Arbeitsplätzen, im Wege stehen.

Die vertrauensvolle Zusammenarbeit ist Pflicht
Streiks, wochenlang lahmgelegte Betriebe, Blockade von Arbeitgeber und Arbeitnehmer, dürfen nicht mehr die Themen von heute sein. Dieses obliegt vor allem auch an der Rolle des Betriebsrates, die sich mit den Jahren deutlich verändert hat. Die Position des brachial auftretenden, stimmgewaltigen Gewerkschaftsfunktionärs wurde ersetzt durch neue pragmatische Kräfte in den Betrieben, die sich einer hohen Wertschätzung ihrer Gesprächspartner erfreuen dürfen.

Was wir brauchen sind Experten
Anstelle der notorischen Nörgler und Verweigerer hat die Unternehmensführung in der Regel heute mit Experten zu tun, die keine unerfüllbaren Forderungen stellen, sondern zum Wohle von Unternehmen und Beschäftigten nach der besten gemeinsamen Lösung suchen.
Die Mitbestimmungsforschung belegt: "Dort wo man konstruktiv mit dem Betriebsrat kooperiert, werden bessere betriebswirtschaftliche Ergebnisse erzielt" ( Claus Schnabel, Inhaber des Lehrstuhls für Arbeitsmarkt- und Regionalpolitik an der Universität Nürnberg-Erlangen).

Ein Gegeneinander, schadet allen im Unternehmen
„Arbeitgeber- wie arbeitnehmerorientierte Studien“, wird weiter ausgeführt „kommen übereinstimmend zu dem Befund, dass Kapital und Arbeit weit harmonischer kooperieren als es hier und da den Anschein hat. Personalabgänge seien weniger zahlreich, und Mitarbeiter scheinen sich wohler zu fühlen. Würden Entscheidungen im Konsens getroffen, seien sie auch besser vermittelbar. "Wo gegeneinander gearbeitet wird", fasst Schnabel zusammen, "schadet man sich nur."
Meine Mitarbeiter und Referenten sowie ich selbst, stehen uneingeschränkt zur Mitbestimmung und halten sie für ein unverzichtbares Instrument zum Wohle des ganzen Unternehmens. „Sie ist somit hohes, zu verteidigendes Gut. Opposition im Betrieb ist nur als konstruktiver Streit über den richtigen Weg erwünscht.

Ich freue mich in Zukunft viele Betriebsräte und Führungskräfte zu treffen, welche sich ebenfalls uneingeschränkt zur Mitbestimmung in Unternehmen bekennen und diese leben möchten.

Ihr

Ingo Schmidtke